Der BVB ist ein emotionaler Verein. Die Auswirkungen des Befreiungsschlages gegen Nürnberg lassen sich derzeit noch kaum abschätzen. Gleichzeitig macht man sich Sorgen in Leverkusen. Das Wichtigste für den sechsten Spieltag:
Die Dortmunder haben sich bei ihrem Torfestival gegen Nürnberg (7:0) auf den zweiten Tabellenplatz geschossen und den Abstand zum FC Bayern verkürzt – jetzt sogar mit einer besseren Tordifferenz. Mario Götze bleibt zwar weiterhin bei null Spielminuten in der aktuellen Saison, aber die Mannschaft von Trainer Lucien Favre scheint sich selbst gefunden zu haben. Die Nürnberger dagegen wurden regelrecht zerpflückt. Es gab kein Durchkommen und der vielversprechendste Ball landete im Außennetz. Seit 1990 warten die Nürnberger auf einen Bundesliga-Sieg in Dortmund. Und das Warten hat noch kein Ende.
Bei Leverkusen trügt der Schein ein wenig. Zwar konnte das Team von Trainer Heiko Herrlich die letzten drei Spiele für sich entscheiden, zeigte dabei allerdings eklatante spielerische Schwächen. Auf den ersten Blick scheinen die Leverkusener also nach drei Niederlagen zum Saisonstart stabilisiert zu haben. Darüber schwebt jedoch ein großes aber: Allein gegen Fortuna Düsseldorf (Aufsteiger!) machte Bayer Leverkusen keine gute Figur, ließ sich in offene Zweikämpfe drängen und schoss in der ersten Hälfte kein einziges Mal aufs Tor. Mit dieser Spielweise wird es schwierig, am kommenden Samstag gegen den BVB zu bestehen.
Spiel im Fokus: Hertha BSC gegen FC Bayern
Das erste Mal in der laufenden Saison ist das Berliner Olympiastadion komplett ausverkauft. 74.000 Zuschauer freuen sich auf das Spiel am sechsten Spieltag zwischen Hertha und Bayern. Beide Mannschaften starteten souverän in die Bundesliga und mussten dann einen Dämpfer hinnehmen. Berlin mit einem traurigen Rekord, denn der fünfte selbstverschuldete Elfmeter im fünften Spiel brach den Berlinern gegen Bremen das Genick. Bei den Bayern war es das Spiel gegen Augsburg, in dem der „kleine“ Götze kurz vor Schluss zum 1:1 ausglich und die Bayern somit um zwei Punkte brachte. Es sieht so aus, als müssten die Münchner sich wieder vor den vermeintlichen Underdogs in Acht nehmen. Bei den Berlinern fällt der angeschlagene Torwart Rune Jarstein aus und wird durch Thomas Kraft ersetzt. Und auch bei den Bayern fehlen nach wie vor mit Tolisso, Coman und Rafinha drei wichtige Spieler. Sollten die Bayern also in Berlin schlampig arbeiten, könnte der BVB die Münchner von der Tabellenspitze vertreiben. Ein spannendes Bundesliga-Wochenende steht bevor!