Auftakt im Pokal: Favoriten, Blamagen und Sensationen

Seit 1935 wird der Pokal hierzulande ausgespielt und am morgigen Freitag starten 64 Teams in die erste Hauptrunde des Wettbewerbs. Titelverteidiger Borussia Dortmund muss zum Auftakt am Freitag-Abend in Wiesbaden antreten, während Rekordpokalsieger Bayern nach Corona-bedingter Verschiebung erst in 2,5 Wochen beim Bremer SV auflaufen wird. 

Für Deutschlands Topklubs beginnt an diesem Wochenende mit den ersten Pflichtspielen die neue Saison so richtig. Die erste Runde ist in der Regel für die Topklubs nicht mehr als ein Warmlaufen, jedoch können die Duelle mit den unterklassigen Gegnern für den einen oder anderne Topklub zur peinlichen Stolperfalle werden.

In der Vorsaison war Jadon Sancho einer der Erfolgsgaranten der Borussia – er fehlt den Schwarzgelben nun

Borussia Mönchengladbach spielt zwar “nur” gegen einen Drittligisten, doch dieser ist nicht irgendwer. Die Fohlen spielen am Montag im Premieren-Spiel unter Neu-Trainer Adi Hütter auf dem Betzenberg gegen den zweimaligen Pokalsieger Kaiserslautern. Auch wenn der FCK weit von seinen Glanzzeiten entfernt ist, dürfte den roten Teufeln mit 20.000 eigenen Fans im Rücken dennoch etwas zuzutrauen sein. 

Ähnlich sieht auch die Paarung am Samstag aus: Frankfurt spielt beim Drittligisten Waldhof Mannheim, dessen Bundesliga-Zeiten schon mehr als 30 Jahre zurückliegen. Doch auch das Carl-Benz-Stadion in der Quadratestadt kann für Auswärtsteams zum veritablen Hexenkessel werden. Bei der Eintracht will man eine Pokal-Blamage gleich zum Neubeginn unter Oliver Glasner vermeiden. 

Die größten Pokalsensationen der Geschichte

2018 hatte es die Eintracht als Titelverteidiger in der ersten Runde erwischt, als sich der SSV Ulm als zu große Hürde erwies. Doch auch der amtierende Pokalsieger Borussia Dortmund war in den letzten Jahren immer wieder für einen Ausrutscher in Runde eins gut. 

So verlor Schwarz-Gelb im Sommer 2001 völlig überraschend gegen die Reserve des VfL Wolfsburg. Diese kegelte als Oberligist den späteren deutschen Meister mit einem damals noch relativ unbekannten Christoph Metzelder mit 1:0 aus dem Wettbewerb. Noch deftiger war die Pleite der TSG Hoffenheim gegen den Berliner AK 07. Der Viertligist fertigte die Kraichgauer in der ersten Pokalrunde 2012/2013 mit 4:0 ab!

64 Teams, ein Ziel: Den begehrten Pokal zu holen!

Bis heute wird aber noch immer ein Name mehr als jeder andere mit dem Begriff Pokalsensation verbunden: Vestenbergsgreuth. Der dortige TSV schmiss 1994 völlig sensationell den amtierenden Meister FC Bayern München mit 1:0 in der ersten Runde raus. Für den damals neu verpflichteten Startrainer der Bayern, Giovanni Trapattoni, war diese Pleite direkt im allerersten Pflichtspiel eine Blamage sondergleichen.

Die Favoriten

Wenn man über die Titel-Favoriten im diesjährigen Pokal spricht, führt natürlich kein Weg am FC Bayern München vorbei. Der Rekordmeister ist mit 20 Pokaltiteln auch Rekordpokalsieger. Auch wenn die Über-Bayern in der letzten Saison sensationell bereits in der zweiten Pokalrunde gegen Zweitligist Kiel im Elfmeterschießen rausgeflogen sind, bleibt das Team von Trainer Julian Nagelsmann Titelkandidat Nummer eins auf den Titel – trotz des verspäteten Starts.

RB Leipzig ist als Vizemeister trotz des Abgangs von Abwehr-Ass Upamecano und Trainer Nagelsmann zu den Bayern ein Kandidat. Immerhin brachten es die Bullen schon zwei Mal ins Finale. Eine noch größere Sensation wäre ein Pokalsieg des FC Schalke, die ja bekanntlich dieses Jahr nur noch zweitklassig sind. 

Die Knappen holten ihren letzten Titel 2011 gegen den MSV Duisburg, damals ebenso in der zweiten Liga unterwegs. Der einzige Zweitligist, der bisher den Titel gewinnen konnte, bleibt bis heute Hannover 96. 1992 war es den 96ern sensationell gelungen als Zweitligist den Pokal

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