Nach dem glücklichen Sieg gegen Schweden (2:1) ist für viele Deutschland-Fans der Knoten geplatzt, doch Experten warnen vor zu großer Leichtigkeit und ungünstigen Szenarien. Im Finale der Gruppe F treffen am Mittwoch um 16:00 Uhr Südkorea auf Deutschland sowie Mexiko auf Schweden. Mit Blick auf die Wettquoten ist Deutschland zwar klarer Favorit, doch auf die leichte Schulter sind die Begegnungen nicht zu nehmen.
Moskau (SID) (AFP) – Das Beste wäre, dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Mittwochnachmittag in Kasan ihr letztes WM-Gruppenspiel gegen Südkorea (16.00 Uhr MESZ/ZDF und Sky Deutschland) mit zwei oder mehr Toren Unterschied gewinnt. Dann steht sie im Achtelfinale, dann hängt vom zeitgleichen Spiel zwischen Schweden und Mexiko nur ab, ob Deutschland Erster oder Zweiter der Gruppe wird. Ansonsten könnte das Weiterkommen sogar von der Fair-Play-Wertung abhängen.
Das Gedankenspiel:
Nur mal angenommen, Deutschland und Schweden gewinnen ihre Spiele mit jeweils 2:1 …:
Dann haben Deutschland, Schweden und Mexiko zum Abschluss der Vorrunde jeweils 6 Punkte und 4:3 Tore erreicht – Folge: Die Resultate gegen Südkorea werden gestrichen. Aus ihren direkt gegeneinander ausgetragenen Spielen haben die drei Mannschaften jeweils 3 Punkte geholt, aber: Schweden hat eine Bilanz von 3:3 Toren aufzuweisen, Deutschland und Mexiko 2:2.
Schweden ist aufgrund der mehr erzielten Tore aus dem direkten Vergleich damit Gruppenerster – nun aber: Zwischen Deutschland und Mexiko entscheidet NICHT das direkte Duell, es entscheidet Punkt “g” (Punkt 7) im Reglement zur Ermittlung der Reihenfolge: die Fair-Play-Wertung. Und in der steht Deutschland wegen der Gelb-Roten Karte für Jerome Boateng mit insgesamt 5 Minuspunkten da. Mexiko nur mit 2. Herrscht am Ende auch hier Gleichstand, muss das Los entscheiden.
Übrigens: Gewinnen Schweden und Deutschland jeweils 1:0, ist Mexiko ausgeschieden. Die Fair-Play-Wertung entscheidet dann zunächst, ob Deutschland oder Schweden als Gruppenerster oder -Zweiter neben Schweden ins Achtelfinale einzieht. Oder eben: das Los.
Das können zwei hitzige Begegnungen werden:
Wie die endgültige Platzierung aussehen wird, ist im Finale der Gruppe F also noch völlig offen. Mats Hummels ist wieder fit, aber mit einer gelben Karte vorbelastet (ebenso wie Thomas Müller). Sebastian Rudys Einsatz ist aufgrund seines Nasenbeinbruchs nach wie vor unsicher und die Abwehr der deutschen Mannschaft weist nach wie vor große Lücken auf. Da bleibt die Frage, ob Julian Brandt endlich mal nicht nur den Pfosten trifft. Die Südkoreaner sollten nicht unterschätzt werden, schließlich gewann von insgesamt vier Begegnungen bisher das deutsche Team nur zwei (bei einem Unentschieden und einer Niederlage).