Wiedersehen: (SID/AFP) Die Offensive der Roten Teufel peitscht im Halbfinale am Dienstag ein nicht ganz unbekannter Franzose ein. Kein Geringerer als Thierry Henry, Rekordtorschütze der Equipe Tricolore, betreut Belgien seit 2016 als Assistenzcoach. Vor 20 Jahren holte er an der Seite des heutigen französischen Nationaltrainers, Didier Deschamps, den WM-Titel. Ein komisches Gefühl für Les Bleus? “Ich würde ihm gerne zeigen, dass er sich für das falsche Lager entschieden hat”, sagte Frankreichs Stürmer Olivier Giroud.
Angriff: Bei Frankreich sorgt Wunderknabe Kylian Mbappé für Hochgeschwindigkeitsangriffe, dazu wirbelt der flinke Antoine Griezmann. Nur Routinier Olivier Giroud scheint noch nicht so recht im Turnier angekommen. Auf der Gegenseite harmonieren der pfeilschnelle Dribbelkünstler Eden Hazard und Romelu Lukaku als Sturm-Tank mit Übersicht blendend. Gerade bei ihren Kontern wie aus dem Lehrbuch sind die Roten Teufel kaum einzufangen.
Glücksbringer: Spielt Verteidiger Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart im Frankreich-Trikot, können Les Bleus einfach nicht verlieren. Von 29 Spielen in sämtlichen Auswahlteams von der U19 an hat Pavard noch keines verloren. “Ich hoffe, es werden 31 Spiele ohne Niederlage”, sagte der 22 Jahre alte Senkrechtstarter mit Blick auf Halbfinale und Endspiel der WM. Im A-Team verbuchten die Franzosen bei Pavards zehn Einsätzen acht Siege und zwei Remis.
Schlüssel: Geht es nach dem belgischen Torwart-Idol Jean-Marie Pfaff, ist Kevin De Bruyne das größte Ass im Ärmel der Belgier. “Lasst ihn frei aufspielen, lasst ihn kreativ sein! Dann ist er für die belgische Mannschaft am wertvollsten”, sagte der ehemalige Bayern-Torhüter dem SID. Aber auch die Schlussmänner könnten über den Finaleinzug entscheiden, so der 64-Jährige: “Denn sowohl Frankreich als auch die belgische Mannschaft verfügen über eine starke Offensive.”
Torhüter: Frankreichs Kapitän Hugo Lloris ist einer, der da ist, wenn es darauf ankommt – und seine Zweifler sind verstummt, seit er im Viertelfinale gegen Uruguay (2:0) mit einem spektakulären Querflug den Ausgleich verhinderte. Sein Gegenüber Thibaut Courtois ist mit seinen 1,99 Meter der größte WM-Spieler neben dem bereits ausgeschiedenen Dänen Jannik Vestergaard. Auch er überzeugte im Viertelfinale mit Glanztaten gegen Brasilien. Wer die stärkeren Nerven hat, wird sich im ersten Halbfinale am Dienstag zeigen.
Kollektiv: Warum die Belgier so ein unangenehmer Gegner sind? Neun verschiedene Spieler haben die bislang 14 Turniertreffer der Roten Teufel erzielt. Mehr verschiedene Schützen hatten bislang nur Frankreich (1982) und Italien (2006) mit jeweils zehn.
Was noch zu sagen wäre: “Wer Brasilien schlägt, braucht sich vor niemandem mehr zu fürchten.” (Belgiens Nationalspieler Nacer Chadli zum Halbfinale am Dienstag)